Die Eingewöhnung beginnt Anfang August (bitte beachten Sie unsere Schließzeiten im Sommer, dadurch kann die Eingewöhnung später beginnen) und endet damit, dass sich Ihr Kind in unserer Kita (ohne Sie) wohlfühlt. Zu Beginn begleiten Sie Ihr Kind noch als „sicherer Hafen“. Nach und nach wird Ihr Kind schon einen gewissen Zeitraum alleine bei uns bleiben. Diese Zeiten werden ganz nach den Bedürfnissen Ihres Kindes weiter ausgeweitet.
Bitte planen Sie für die Eingewöhnung mindestens zwei bis vier Wochen Zeit ein (je nach Kind ganz individuell – das Kind gibt das Tempo vor).
PHASE 1: Eingewöhnung – die ersten Tage im Kindergarten
„Ich bin der/die Neue…
…wer bist du?“
…wo bin ich hier?“
…wo muss ich hin?“
…was kann ich hier alles machen?“
…warum sind hier so viele Kinder?“
…nehmen mir die anderen Kinder meine Mama/meinen Papa weg?“
…warum geht meine Mama/mein Papa jetzt?“
…was kann ich tun, wenn ich ein Problem habe (Schmerzen, Durst, Hunger, Frust, Trauer…)?“
So viele Fragen, die unsere Kinder in den ersten Tagen des Kindergartenalltages beschäftigen und die sicherlich auch Unsicherheit oder gar Ängste verursachen können.
Uns ist es wichtig, den Beginn so angenehm wie möglich für das Kind und die Bezugsperson zu gestalten, damit sich alle in unserer Einrichtung wohlfühlen. Dazu erfolgt die Eingewöhnung in unserer Einrichtung in Anlehnung an das sog. „Berliner Modell“. Wir haben damit durchweg gute Erfahrungen gemacht und viele positive Rückmeldungen erhalten.
Das Kind besucht mit einer Bezugsperson die Einrichtung und bekommt die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt an die neue Umgebung und die neuen Personen zu gewöhnen, denn es durchläuft einzelne Phasen und das Tempo bestimmt es selbst! Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Eltern ein wichtiger Bestandteil, um dem Kind das Gefühl von Schutz zu vermitteln, dass es braucht, um sich mit der Einrichtung vertraut zu machen und erste Kontakte / Beziehungen zu uns Fachkräften oder anderen Kindern zu knüpfen.
In den ersten Tagen bleibt die Bezugsperson gemeinsam mit dem Kind für eine Stunde in der Gruppe und beschäftigt sich mit ihm.
Ungeteilte Aufmerksamkeit und den Freiraum für eigene Entscheidungen haben dabei den höchsten Stellenwert, denn alles andere würde dem Kind zusätzliche Probleme bereiten.
Es sollte nicht dazu gedrängt werden, dies oder das zu tun, mit anderen Kindern zu spielen oder sich von der Bezugsperson zu entfernen. Die Fachkraft hält sich zunächst noch etwas im Hintergrund, beobachtet das Kind und hat erst nach und nach einen gewissen Anteil am Spiel des Kindes.
PHASE 2: Trennungsversuche – durch neue Impulse
In der nächsten Phase, die individuell – in Absprache mit den Fachkräften der Gruppe und stets ausschließlich zum Wohle des Kindes – erfolgt, nutzt die Fachkraft immer häufiger die Gelegenheit, Kontakt zu dem Kind aufzunehmen und so eine Vertrauensbasis aufzubauen, z.B. durch Hilfestellungen oder durch Anreichen von Spielmaterial und setzen neuer Impulse. Wenn sich das Kind auf ein Zusammenspiel einlassen kann, bleibt nun die Bezugsperson im Hintergrund, indem sie sich an einem unauffälligen Ort in der Gruppe oder auch außerhalb des Raumes aufhält. Sie bleibt aber auf jeden Fall noch im Gebäude, damit das Kind jederzeit zu ihr hingehen kann.
Wenn das gut läuft, erfolgt ein Trennungsversuch: Die Bezugsperson verabschiedet sich von dem Kind und hält sich für ca. 30 Minuten außerhalb des Raumes auf, bleibt jedoch weiterhin in Rufnähe, um bei Bedarf in den Raum geholt zu werden.
Je nach Reaktionen des Kindes werden nun allmählich die Zeiträume des Aufenthaltes in der Einrichtung sowie die Zeiträume der Trennung verlängert.
PHASE 3: Die Schlussphase – Sicherheit und Grundlage für das selbstständige Tun
Die Schlussphase kann beginnen, wenn das Kind mehr Vertrauen zu einer (Bezugs-) Fachkraft zeigt… Dann erfolgt der Aufenthalt der Bezugsperson außerhalb Einrichtung, sie bleibt aber jederzeit erreichbar und kann schnell wieder am Kindergarten sein, um dem Kind zu helfen, wenn die Bindung zur Fachkraft doch noch nicht stark genug ist. In dieser Phase kann es dennoch sein, dass es Tränen oder Einspruch gibt, wenn die Bezugsperson sich verabschiedet, aber das Kind lässt sich dann relativ schnell von der Fachkraft trösten…
Jede dieser Phasen können von Kind zu Kind unterschiedlich lang sein, denn aufgrund der Lebensumstände und bereits vorhandener Erfahrungen fällt es dem einen mehr dem anderen weniger schwer, sich von einer vertrauten Person zu lösen und Vertrauen zu einer anderen Person aufzubauen.
Für uns steht völlig außer Frage, dass die Gestaltung der Eingewöhnung stets zum Wohle des Kindes und stets in Absprache zwischen Fachkräfte und Bezugsperson(en) erfolgt. Nur so können die ersten Tage/Wochen erfolgreich verlaufen und das Kind gewinnt Sicherheit, die letztendlich die Grundlage für das selbstständige Tun und eine gute Entwicklung ist.